Millionenförderung für Projekt zu sozialer Ungleichheit
12.02.2025
Die VolkswagenStiftung fördert ein Forschungsvorhaben, das die Verteilung von Vermögen in Gesellschaften und ihre Auswirkungen untersucht.
12.02.2025
Die VolkswagenStiftung fördert ein Forschungsvorhaben, das die Verteilung von Vermögen in Gesellschaften und ihre Auswirkungen untersucht.
Fabian Pfeffer ist Gründungsdirektor des Munich International Stone Center for Inequality Research (ISI). | © Florian Generotzky
LMU-Soziologe Professor Fabian Pfeffer erhält eine Forschungsförderung der VolkswagenStiftung. Im Rahmen der Ausschreibung „(Aus)Wirkungen von Reichtum" unterstützt die Stiftung das Projekt “Wealth and Social Cohesion from a Relational Perspective" mit rund 1,6 Millionen Euro. Pfeffer ist Gründungsdirektor des Munich International Stone Center for Inequality Research (ISI) und wird in seinem Vorhaben von einem Team internationaler Kooperationspartnerinnen und -partner unterstützt.
„Wir untersuchen, ob die Kluft zwischen Vermögenden und der Allgemeinbevölkerung den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft untergräbt“, sagt Fabian Pfeffer. „Reiche Eliten driften immer weiter weg von der restlichen Gesellschaft, was ihre Lebensstile, Netzwerke, Chancen und Weltanschauungen angeht.“ Das führe möglicherweise dazu, dass Bürgerinnen und Bürger ihren Glauben an Chancengleichheit, ihr Vertrauen in den Staat oder ihr zivilgesellschaftliches Engagement hinterfragen.
Wir untersuchen, ob die Kluft zwischen Vermögenden und der Allgemeinbevölkerung den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft untergräbt.Fabian Pfeffer
Die Forschenden wollen in ihrem Projekt neue statistische Maße relativer Vermögensunterschiede entwickeln. Das Ziel ist zu messen, wie stark sich vermögende Personen und Gruppen in ihren finanziellen Mitteln von der übrigen Bevölkerung entfernt haben. Mithilfe eines breit gefächerten Forschungsansatzes wollen sie zudem die wichtigsten Faktoren eruieren, wie die Verteilung von Vermögen den sozialen Zusammenhalt beeinflusst. Das Team nimmt dafür sowohl die internationale Dimension in den Blick, indem es verschiedene Länder miteinander vergleicht, als auch die jeweilige nationale Ebene. „Wir wollen verstehen, ob und wie Vermögensunterschiede die Grundlagen demokratischer Gesellschaften beeinflussen. Nur wenn wir diese Dynamiken besser erfassen, können wir Wege aufzeigen, wie sich der soziale Zusammenhalt effektiv stärken lässt", betont der Soziologe.
Neben der LMU sind an dem Projekt außerdem Forschende des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln (Dr. Daria Tisch), der Oxford University (Dr. Nhat An Tran), der University of North Carolina at Chapel Hill, USA (Dr. Manuel Schechtl) und der Pontificia Universidad Católica de Chile (Dr. Rafael Carranza) als Kooperationspartnerinnen und -partner beteiligt.